Netzhaut und Makula entscheidend für ein gutes Sehen
Die Netzhaut (med. Retina) wandelt mit ihren Stäbchen und Zäpfchen Lichtsignale in Stromimpulse um. Die Netzhaut ist damit ganz entscheidend für das menschliche Sehen. In der Funktion kann man die Netzhaut gut mit dem Aufnahmefilm einer traditionellen Kamera oder noch besser dem Aufnahmechip einer Digitalkamera vergleichen. Die Makula ist das zentrale Gebiet der Netzhaut mit der höchsten Auflösung und Farbqualität. Die gesamte Netzhaut wird über ein Geflecht von feinsten Blutgefäßen mit Sauerstoff versorgt.
Netzhaut und Makula im Alter, bei Bluthochdruck und bei Diabetes
Mit zunehmendem Alter und als Folge von Diabetes oder Bluthochdruck kann dieses feine Geflecht von Blutgefäßen außer Kontrolle geraten: es kommt zu einem unkontrolliertem Wachstum der Blutgefäße oder Einblutungen in den Glaskörper. Meist trifft es Menschen im Alter zwischen 65 und 85 Jahren.Manchmal sind Sauerstoffausfälle in der Peripherie der Netzhaut Ursache für das wuchernde Gefäßwachstum, die durch die eigentliche Grunderkrankung verursacht werden. Dabei versucht die Natur den Sauerstoffausfall durch das Wachstum neuer Gefäße auszugleichen. Leider nimmt dieser biologische Mechanismus meist keine Rücksicht auf das eigentliche Sehen im Zentrum der Netzhaut: wichtige Bereiche der Netzhaut wie die Makula werden durch die neuen „Ersatzgefäße“ regelrecht überwuchert. Vereinfacht und bildlich könnte man von eitrigen Krampfadern sprechen, die das Sehen und den Lichteinfall auf der Netzhaut verdecken.
Quelle: BVA
Lange Zeit konnte man dieses unkontrollierte Gefäßwachstum nur durch eine „Verödung mit einem Laser“ reduzieren. Heute wird diese Therapie nur noch bei bestimmten Krankheitsbildern der Netzhaut (ergänzend) eingesetzt.
Seit einem Jahrzehnt gibt es die Therapie mit wachstumshemmenden Medikamenten, die dieses unkontrollierte Gefäßwachstum effektiv hemmen und feuchte Gebiete austrocknen lassen. Praktisch geschieht dies durch Glaskörperinjektionen, die in Abständen von mehreren Monaten wiederholt werden. Der Verlust des Sehens wird so verlangsamt und manchmal kann Sehqualität zurückgewonnen werden. Ziel ist der Erhalt eines ausreichenden Sehens im Alltag bis zum Lebensende. Fachlich spricht man von „IVOMs mit Anti-VEGFs“.
IVOM-Therapie bei typischen Netzhauterkrankungen im Augenzentrum Oberstenfeld zwischen Stuttgart und Heilbronn bei Ludwigsburg
Wir im Augenzentrum Oberstenfeld - zwischen Stuttgart und Heillbronn bei Ludwigsburg - führen diese Therapie „IVOM mit Anti-VEGF“ seit Jahren als Routinebehandlung durch. Dies gilt für die drei folgenden Diagnosen:
• Diabetisches Makulaödem (DMÖ)
• Feuchte altersabhängige Makuladegeneration (AMD)
• Makulaödem nach retinalen Venenverschlüssen (RVV)
Die Glaskörperinjektionen werden bei uns durch eine gezielte Verlaufskontrolle mit Fotographien des Augenhintergrundes und mit 3D-OCT-Bildern begleitet und kontrolliert. Hierdurch können wir die Abstände der Glaskörperinjektionen individuell dem jeweiligen Krankheitsverlauf anpassen und die gesamte Therapie gegebenenfalls durch ergänzende Behandlungen individuell optimieren. Hierzu gehören die Entzündungshemmung mit Kortisonpräperaten und die Laserbehandlung.
Besteht bei Ihnen eine der obigen Diagnosen können Sie kurzfristig einen Termin zur Therapie bei uns unter Telefon 07062-92 88 950 vereinbaren.
Erst-Diagnose Netzhauterkrankungen
Haben Sie den Verdacht einer Netzhauterkrankung, z.B. nach der eigenen Durchführung eines Amsler-Tests, gehen wir dem für Sie nach.
Hierzu greifen wir auf folgende Untersuchungsmethoden zurück:
• Augenhintergrundspiegelung (Ophthalmoskopie)
• Amsler-Test
• Sehtest
• Fluoreszenzangiographie mit Zeiss Clarus 700
• Optische Cohärenztomografie (3D-OCT mit Heidelberg Spectralis)
Vereinbaren Sie hierzu bitte einen Termin unter Telefon 07062-92 88 950 mit uns auf und schildern Sie uns Ihr Augenleiden, damit wir die passenden Untersuchungen mit einplanen können.
Wichtige Fachtermini für Glasköperinjektionen mit wachstumshemmenden Medikamenten
Die medizinische Abkürzung für die wachstumshemmende Medikamentengabe durch Glaskörperinjektionen lautet „IVOMs mit Anti-VEGFs“:- IVOM: intravitreale operative Medikamenteneingabe
- Anti-VEGF (auch VEGF-Hemmer): Anti-Vascular Endothelial Growth Factor
Typische Medikamentennamen von Anti-VEGFs
- Avastin Wirkstoff: Bevacizumab, Hersteller: Roche
- Eylea Wirkstoff: Aflibercept, Hersteller: Bayer
- Lucentis Wirkstoff: Ranibizumab, Hersteller: Novartis
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